Häufig gestellte Fragen von Bürgerinnen und Bürgern
Warum hat sich die Stadt Hörstel für die Entwicklung des ehemaligen Flugplatzes entschieden?
Die Stadt Hörstel sah bei den 60 ha ehemaligen Flugplatzgeländes die einmalige Gelegenheit, eine Fläche dieser Größe zu bekommen. Als angrenzende Kommune wollen und müssen wir im Zuge der Stadtentwicklung die Kontrolle über die Folgenutzung des Geländes behalten. Das hat mehrere Gründe:
Klimaschutzziele von Paris
Bis 2050 muss die Welt weitestgehend treibhausgasneutral wirtschaften, um die Klimaschutzziele von Paris noch zu erreichen. Deutschland hat eine Vorreiterrolle bei Forschung, Technik und Produktion im Bereich nachhaltiger Energieversorgung durch erneuerbare Energien. Die Stadt Hörstel möchte einer der Standorte werden, an denen die Zukunft Deutschlands und des Planeten vorangetrieben wird.
Energieautarke Stadt
Ein langfristiges Ziel ist die Etablierung Hörstels als energieautarke Stadt. Gemeinsam mit der geplanten Batterierecyclingstelle in Ibbenbüren und der Klimakommune Saerbeck mit dem Bioenergiepark wird im Kreis Steinfurt ein Energie-Dreieck gebildet. Auf der Fläche des ehemaligen Flugplatzes werden daher 11 ha für die Einrichtung von Photovoltaik-Anlagen eingeplant (= ca. 10 Megawatt Leistung).
Wirtschaftliche Entwicklung
Aufgrund der naturschutzrechtlichen Auflagen für die Bereitstellung von Ausgleichsflächen kann nicht jedes Gewerbegebiet beliebig erweitert werden. Die Unternehmen der Stadt Hörstel benötigen jedoch Erweiterungsflächen, wenn wir sie am Standort halten wollen. Die 35 ha für den Energie-Innovationspark und die 25 ha, die das angrenzende Gewerbegebiet umfassen, verschaffen ansässigen Unternehmen Zukunftsaussichten und ermöglichen weitere Unternehmensansiedlungen.
Eine stabile Wirtschaftsstruktur sichert nicht nur Arbeits- und Ausbildungsplätze am Standort Hörstel, sondern auch Einnahmen über die Gewerbesteuer. Diese wiederum ermöglicht es der Stadt Hörstel, ihren vielfältigen Aufgaben nachzukommen zum Nutzen aller Bürgerinnen und Bürger.
Standortkonzept
Der Energie-Innovationspark soll ein standortbezogenes Energiekonzept erhalten. Dieses kann sich zusammensetzen aus Photovoltaik-Anlagen, einem „intelligenten Stromnetz“ sowie Anlagen zur Wasserstoffherstellung und -nutzung. Die Umsetzung eines Power-to-Gas-Konzepts könnte den Bau einer Wasserstofftankstelle beinhalten. Energie-Überschüsse könnten in einem Gewächshaus genutzt werden, zur Versorgung von Wärmegroßverbrauchern des angrenzenden Gewerbegebiets bzw. der landwirtschaftlichen Betriebe oder zur Nahwärme- und Stromversorgung privater Kleinverbraucher außerhalb des ehemaligen Flugplatzareals.
Es ist möglich, den sich hier ansiedelnden Unternehmen bestimmte Energiestandards zur Auflage zu machen. Möglich wären:
- Passiv- und Null-Emissions-Gewerbebauten
- Hybridhäuser mit zwei nachhaltigen Energiegewinnungsprinzipien
- Bioreaktorfassaden zur Algenzüchtung für die Biogaserzeugung
- Dachbegrünung
- Regenwassernutzung
- Wärme- und Kältespeicher, Nutzung von Abwärme
- emissionsfreier Betrieb von Fahrzeugen und Stromtankstellen
- Anlage zur Umwandlung von Biomasse in Brennstoffe
Die Auflagen werden gerade in der Bauleitplanung erörtert. Insgesamt wird auf eine architektonisch ansprechende Gestaltung geachtet, die sich in den umliegenden Naturraum einfügt.
Transfer
In Abstimmung mit den Umweltauflagen für das Gelände kann außerdem ein Schulungszentrum für Kindergärten, Schulen und Universitäten angedacht werden oder auch ein Science-Center mit den möglichen Schwerpunkten Energie, Umweltschutz oder Militärgeschichte.
Warum wird das Gebiet als Energie-Innovationspark etabliert?
Der Energie-Innovationspark ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ziel der Klimakommune Hörstel. In vielen Unternehmen spielen Energie und Klimaschutz eine wichtige Rolle. Diese Unternehmen möchte die Stadt unterstützen. Die hier entwickelten Konzepte, Produkte und Dienstleistungen unterstützen den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen nicht nur am Standort Hörstel, sondern weltweit.
Die Einbettung des Energie-Innovationsparks in eine landschaftlich attraktive und naturschutzfachlich hochwertige Fläche verkörpert das Ziel der sich hier ansiedelnden Unternehmen: den Einklang von Natur und Mensch.
Wie wird mit der Natur auf dem ehemaligen Flugplatzgelände umgegangen?
Der Energie-Innovationspark ist klar von den Flächen getrennt, die der Erhaltung der Natur dienen. Die Ausgleichsflächen wurden gemäß den gesetzlichen Regelungen sowie den Grundsätzen des sachlichen Teilplans „Energie zum Regionalplan Münsterland“ und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) festgelegt und auf eigener Fläche realisiert. Sie befinden sich mittlerweile im Besitz der DBU und wurden renaturiert. Die Startbahn wurde beispielsweise entsiegelt und Wiesen sowie Gewässer für verschiedene Vogel- und Amphibienarten angelegt.
Die Kompensationsflächen befinden sich vor allem im nördlichen Teil des Geländes, darunter ein Großteil der Landebahn. Gebäude werden nur auf solchen Flächen errichtet, auf denen nur eine geringe Beeinträchtigung von Natur und Landschaft entsteht. Darüber hinaus werden bereits vorhandener Gebäude instandgesetzt und einer Nachnutzung zugeführt. Dies spart Abbruchkosten und vermeidet eine zusätzliche Versiegelung von Flächen, was der Umwelt in der Region zugutekommt.
Außerdem werden die Flächen zwischen den Baufeldern ebenfalls als Ausgleichsfläche genutzt. Hecken und Bäume werte die Bestandsflächen und -gebäude auf. Die Anlegung von durchbrochenen Alleen und die Begrünung von Besucherparkplätzen schaffen eine Durchgrünung des gesamten Geländes.
Welche Unternehmen sollen sich im Energie-Innovationspark vor allem ansiedeln?
Im Energie-Innovationspark sind Unternehmen willkommen, die zu seinem Konzept passen:
- forschungsintensive Unternehmen, die sich inhaltlich mit der Erzeugung, Erforschung und Entwicklung regenerativer Energien und deren Speicherung auseinandersetzen – ggf. in Kooperation mit den Universitätsstädten Osnabrück/Lingen und Münster/Steinfurt
- Demonstrationsanlagen von Energiespeichertechnologien
- Anlagen zur Erforschung und Entwicklung von Energie, Wärme und Kältespeichern
- Analgen zum emissionsfreien Betrieb von Fahrzeugen und Stromtankstellen
- Ingenieursdienstleistungen
Welche Unternehmen können im angrenzenden Gewerbegebiet einen Standort eröffnen?
Im Gewerbegebiet können sich Betriebe ansiedeln, die den spezifischen Eignungen des Standortes entsprechen. Dies können sowohl Hörsteler Betriebe sein als auch Unternehmen von außerhalb.
Welche Schritte sind bereits unternommen worden, um den Energie-Innovationspark umzusetzen?
Lesen Sie dazu bitte unsere Meilensteine.
Welche Vorteile hat Hörstel durch den Energie-Innovationspark?
Der Energie-Innovationspark stärkt das Image unserer Stadt als interessanter Unternehmensstandort. 60 ha mehr Gewerbefläche bedeuten mehr Arbeitsplätze für die Stadt Hörstel und die Region. Gleichzeitig setzt sich die Stadt für den Erhalt bestehender Betriebe vor Ort ein, sodass bereits vorhandene Arbeitsplätze gesichert werden.
Die Wirtschaftskraft unseres Standortes fließt über die Gewerbesteuereinnahmen zurück an die Stadt Hörstel und kann dort für ihre zahlreichen Aufgaben verwendet werden – zum Nutzen jedes Bürgers und jeder Bürgerin.
Warum ist der Energie-Innovationspark für Unternehmen interessant?
Der Energie-Innovationspark ist ein geschützter Name. Damit ist der Energie-Innovationspark in Hörstel der einzige in Deutschland. Seine Ausrichtung ermöglicht Unternehmen zukunftsstarke Entwicklungen.
Gemeinsam mit der geplanten Batterierecyclingstelle in Ibbenbüren und der Klimakommune Saerbeck mit dem Bioenergiepark wird im Kreis Steinfurt ein Energie-Dreieck gebildet. Hierdurch sowie durch die Kooperation zwischen Unternehmen im Energie-Innovationspark oder mit den Hochschulen in Lingen und Steinfurt entstehen fruchtbare Synergien, die die Unternehmen voranbringen.
Hörstel ist darüber hinaus attraktiv für Fachkräfte. Günstige Wohnbedingungen, sehr gute Bildungs- und Betreuungsangebote und attraktive Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bieten den Mitarbeitern von Unternehmen neben der beruflichen eine private Perspektive. Auch die günstige Verkehrsanbindung stärkt den Energie-Innovationspark.
Mit der Ausbildungsmesse und dem Unternehmerfrühstück sowie weiteren Austausch- und Präsentationsmöglichkeiten bietet Hörstel Unternehmen eine Erweiterung ihrer Sichtbarkeit. Persönliche Ansprechpartner und kurze Wege in der Verwaltung kommen voranstrebenden Unternehmen entgegen.